Tag 95 (14) Palas de Rei – Melide

Gerne nehmen wir heute früh das Angebot des Hausbesitzers an, uns zurück zum Camino zu fahren. Bald sind wir in Palas de Rei, wo wir heute den ersten Kaffee zu uns nehmen. In diesem Ort ist schon reger Tourismusbetrieb, die anderen, die Pilger erkennt man an schweren Rucksäcken und entsprechendem Schuhwerk. Von denen sehen wir nur sehr wenige.

Wir haben keine andere Chance, also rein ins Getümmel. Hier noch ein Selfie und dort eine Menschentraube. Ist etwas passiert? Nein, es gibt einen zusätzlichen Stempel ins Credencial, dem Pilgerpass. Anscheinend brauchen die 100-km-Pilger mindestens 2 Stempel pro Etappe um in Satiago die Compostela zu bekommen.

Durch Hohlwege, enge Örtchen und dann wieder auf Nebenstraßen geht es Richtung Tagesziel. Und dann mischen sich noch Sportler, die wohl einen 1. Mai-Lauf absolvieren in die Menschenmenge. Permanent wird gerufen, vermutlich Achtung, oder geh auf die Seite. Zumindest haben wir so die Spanischen Rufe gedeutet. Und in einem steilen, abschüssigen Hohlweg kommt von hinten ein irrer Mountainbikefahrer, ruft, bremst und schießt zwischen den sich bergabkämpfenden Leuten hindurch.

Wenn wir nicht so kurz vor Santiago wären, wäre der Punkt gekommen zu sagen, jetzt reicht es. Und dann sind da noch die rund 2800 km, die schon hinter uns liegen. Also machen wir weiter, wie gestern, am Abend ein Quartier nehmen, abseits der Strecke.

In Melide testen wir den berühmten galizischen Oktopus. Ist sehr zu empfehlen, schmeckt sehr gut. Nach einem Kaffee und einem Stückchen Kuchen informieren wir unsere Quartiergeber, dass wir abholbereit sind. 10 Minuten später steigen wir am Praza Major in sein Auto. Unsere heutige Bleibe ist super, ein altes restauriertes Bauernhaus in einer paradiesischen Umgebung. Diesen Ausgleich für den heutigen Hindernislauf haben wir uns einfach verdient.

Strecke 21,7 km

Ein Gedanke zu „Tag 95 (14) Palas de Rei – Melide“

  1. Liebe Roswitha, lb. Wolfgang,
    es ist doch beachtlich, was Menschen schaffen, wenn sie wollen und Lust und Kraft haben. Bei Euch beiden trifft das zu. Wir bewundern Euch! Roswitha lacht immer und daß es dem Wolfgang gut geht ist wunderbar. Ihr schafft die Endstation und es wird ein Buch geschrieben!!
    Herzlichst grüßen Euch Brigitte und Volker

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