Aufgeht es zum Finale unserer Tour von Stuttgart nach Lissabon.
Wir sind wieder mit dem Womo unterwegs. Nach einer Nacht in Campelos holen uns Edith und Werner, ein befreundetes Schweizer Ehepaar vom Montejunto, mit ihrem Auto ab und bringen uns zum heutigen Start nach Caldas da Rainha.
Auf dem Kalender steht zwar 5. Februar, aber das Wetter ist ideal für unsere Tour, ca. 15° und leicht bewölkt. Wir starten im Zentrum gegen 9.00 Uhr. Nach einem Kilometer verlassen wir bereits die Stadt auf einer kaum befahrenen Asphaltstraße.
Wir unterqueren die Autostrada do Oeste und schon bald kommen die Mauern von Obidos in unser Blickfeld. Nachdem uns der heutige Weg westlich dieses portugiesischen Kleinods vorbeiführt, sehen wir die Burg aus einer neuen Perspektive.
Kurz darauf erreichen wir ein Dorf. Eine Tasse Kaffee würde uns jetzt gut tun. Wir fragen danach bei einem Passanten. Wir haben Glück, das einzige Cafe befindet sich 50 m weiter in einer Nebenstraße. Ein Apadanado (Kaffee mit einem Schuss heißer Milch) und ein Sandes con Queso (belegtes Brötchen mit Käse) sind unser Standardfrühstück. Die Pause nach ca. 7 km tut gut.
Es hilft nichts, wir müssen weiter, wenn wir vor Einbruch der Dunkelheit am Womo sein wollen. Die Tage zu dieser Jahreszeit sind kurz.
Nach dem Dorf geht es ein Stück entlang der Autobahn. Wir unterqueren die Abzweigung nach Peniche und gehen ein Stück entlang der Bahnlinie Linha do Oeste, Und hier sind sie wieder, die laut bellenden Hunde. Dieses Mal sogar freilaufend und keifend auf uns zukommend. Da kann einem schon mulmig werden. Zum Glück werden sie zurück gepfiffen und mit einem Schauer im Rücken und etwas schnellerem Schritt geht es rechts ab in Richtung Rolica. Über eine schmale Brücke kommen wir zum Ortsanfang.
Ab hier geht es die nächsten Kilometer auf Feld- und Wiesenwegen rund 100 Höhenmeter bergauf. Unsere Trainingsdefizite machen sich gnadenlos bemerkbar. Geschafft! Es geht auf ebener Strecke weiter, unserer Mittagspause entgegen.
Wir lassen uns auf einer Holzbank vor einer Kapelle nieder und lassen uns an die mitgebrachte Brotzeit schmecken. Der Baum in Sichtweite gehört vermutlich zu einer älteren Generation. Sein Umfang beträgt mehrere Meter. Er steht in Azambujera dos Carros ein paar Kilometer westlich von Bombarral.
Ab hier gehen wir wieder auf Asphaltstraßen, bergauf und bergab. Die ersten Bauern bestellen bereits ihre Felder. Ja in Portugal kehrt der Frühling etwas früher ein. Die Wiesen sind in dieser Jahreszeit erfrischend grün. Der Himmel ist etwas diesig. Das deutet auf beständiges Wetter hin.
Die Beine werden immer müder. Auf zum Endspurt: Vor uns der letzte große Anstieg auf den Höhenrücken von Campelos. Aber auch dieser wird gemeistert. Das Ortsschild ist erreicht. Ab hier noch rund einen Kilometer durch die langgezogene Ortschaft und wir erreichen unser Wohnmobil. Schön, sein eigenes Bett dabei zu haben.
Strecke 31,0 km