Tag 59 (6) Nogaro – Aire-sûr-l’Adour

Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort – aber dazu später mehr
Bei unserer gestrigen Quartierwahl unterlief uns ein kleiner Fehler. Das Hotel liegt in der falschen Richtung. So müssen wir heute früh erst mal einen Kilometer bis zur Ortsmitte gehen und dann weiter in Richtung unseres heutigen Tagesziels. Am ersten Anstieg sehen wir vor uns einen einzelnen Pilger. Dieser Silhouette sind  wir bisher noch nicht begegnet. Er biegt rechts ab und folgt den Wegzeichen. Heute sind wir vorbereitet und wir gehen geradeaus weiter auf einem asphaltierten Ortsverbindungsweg. So können wir den anfangs zusätzlichen Weg wieder gutmachen. Nach rund einer halben Stunde Gehzeit treffen sich die beiden Wege wieder. Vom Pilger weit und breit aber nichts zu sehen. Über Asphalt-, Kies- und Erdwege, die heute gut abgetrocknet sind geht es schon dem Mittagsrastplatz zu. Der Hunger ist groß, über die Hälfte unserer heutigen Wegstrecke liegt hinter uns. Und jetzt kommts: Ich pack das Vesper aus, unter anderem auch die zwei „hart gekochten“ Eier, die wir heute früh vom Frühstücksbuffet stibitzten. Aufschlagen, platsch, roh! Ha, ha!
Nach der Stärkung genießen wir noch die wenigen wärmenden Sonnenstrahlen während eines Schlummerpäuschens auf der Parkbank.

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Nach rund einer Stunde geht es weiter auf Asphaltstraßen in  Richtung Aire sûr l’Adur. Die letzten 6 Kilometer entlang einer Bahntrasse auf Feld- und Wiesenwegen dem Ziel entgegen. Und jetzt ist er wieder da, der Schmerz in meinem rechten Knie. Die unebenen Trampelpfade in Verbindung mit schweren Lasten (Eigengewicht+Rucksack) sind sehr mühsam, zumindest für mich.
Und nun treffen wir ihn doch noch, unseren Pilger von heute früh. Es ist Robert, ein Bayer aus Reit im Winkel. Wir kommen schnell ins Gespräch und gehen die letzten Kilometer gemeinsam. Auf Quartiersuche gehen wir aber dennoch getrennt. Er versucht es in einem Hotel, wir im Office de Tourisme. Erfolgreich sind wir allesamt nicht. Miteinander gehen wir zurück zum Ortseingang in ein kleines aber feines Hotel, an welchem wir bereits vorbei marschierten. Preis ok, Zimmer schön groß und sauber. Soweit alles gut – bis auf mein Knie.
Noch vor dem Abendessen entschließe ich mich, den Weg nach Escravilheira hier und heute zu unterbrechen. Roswitha ist ebenfalls (wenn auch mit einem weinenden Auge) dafür. Gesundheit geht vor! Und nächstes Jahr geht es weiter, ganz bestimmt!
Strecke 28,7 km

2 Gedanken zu „Tag 59 (6) Nogaro – Aire-sûr-l’Adour“

  1. Wie sehr sind wir auf unsere Gesundheit angewiesen. Wenn man angeschlagen ist braucht es denn Verstand eine Entscheidung zu Gunsten der Gesundheit .Also gute Genesung von uns.Luzia Und Peter. Grüsse an Roswitha nicht traurig sein. ☺

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