Endlich ist es Morgen! Die Nacht in diesem sehr ungepflegten Hotelzimmer ist vorbei. Alleine schon der Gedanke an Läuse, Flöhe und Wanzen löst Juckreiz am ganzen Körper aus. Aber: Es kann nichts so schlecht sein, daß nicht auch etwas Gutes dabei herauskommt. Wir sind um kurz nach sieben auf dem Weg. Noch schnell beim Bäcker vorbei und wir starten – ganz alleine – in einen wunderschönen Tag. Die heutige Etappe ist landschaftlich eine der Schönsten. Die Aubrac-Hochfläche mit dem rauhen Klima, den riesigen Flächen auf denen die Aubrac-Rinder weiden , den Wildblumenwiesen und den vielen naturbelassenen Steinmauern lässt uns alles Negative vom vergangenen Tag vergessen.
Von nun an geht’s überwiegend bergab, von 1374 m auf 385 m. Heute werden nicht die Fußsohlen heiß, sondern die Knie. Sehr eindrucksvoll erleben wir zwei Jahreszeiten. In der Höhe grad mal eben Frühling mit blühenden Narzissen und im Tal Sommer mit fast reifen Kirschen und voll erblühten Rosen.
Den Ort Saint-Côme-d’Olt erreichen wir gegen 6 Uhr abends. Hier befindet sich das Ursulininnen-Kloster, in dem wir übernachten werden. Nach einem herzlichen Empfang gibt’s noch ein leckeres Abendessen mit einem ebenso leckeren Wein und nun fallen wir beide in ein frisch bezogenes Bett in einem sauberen Zimmer. Ach ja, bevor ich es vergesse : Heute wäscht wieder mal die Waschmaschine, deswegen habe ich Zeit zum Bloggen! ☺
Strecke 33,2 km