Tag 39 (26) Saint Privat d’Allier – Saugues

8.00 Uhr. Aus den vielen Gîtes, Chambre d’Hôtes und dem Hotel am Ort strömen die Pilger Richtung ersten Anstieg. Wir mittendrin, nachdem wir uns in der Boucherie mit einer regionalen Salami und in der Épicerie mit Brot und Mineralwasser versorgt haben. Also erst kurz und heftig bergauf, aber dann zwei Kilometern steil begab auf steinigen Wegen. Dazwischen ein keines Hameau mit einer kleinen Kapelle und dem ersten Blick auf den Allier, den Fluss, der als Namensgebung für die Region herhält. In Monistrol d’Allier, so heißt das Dorf auf der Talsohle gibt’s ein Café welches wir zu einer kleinen Pause nutzen. Dabei schauen wir den Raftinggruppen bei ihren Startvorbereitungen zu, bevor sie sich in die Fluten stürzen und flussabwärts paddeln.

Genug gestärkt. Jetzt wieder bergauf von 600 auf rund 1000 m üNN. Nach rund einem Kilometer auf der Straße kommt das Gefühl auf, dass da was nicht stimmen kann. Der Blick auf den Garmin bestätigt das. Vor 400 m hätten wir wohl abbiegen müssen. Die beiden Belgier, denen wir ohne zu überlegen nachgelatscht sind, merken das auch. Sie gehen wieder zurück, wir nicht. Und das war wohl auch gut so. Der Garmin zeigt, dass wir auch so wieder auf den Wanderwege kommen, wenn wir auf der Straße weitergehen. Es ist zwar einen Umweg von mehreren Kilometern, müssen dafür aber nicht den steinigen Aufstieg hochklettern. Endlich oben in der Margeride, dem Hochland westlich des Allier, ankommen, sehen wir die meisten der Leute, mit denen wir im Tal gestartet sind, hinter uns.

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Weiter geht es in der hügeligen Margeride bis auf knapp 1200 m üNN bei jetzt heftigem unangenehmem Wind, der uns Sand und Staub ins Gesicht bäst. Trotzdem zeigt das Termometer fast 30°C. Und wie kann es anders sein, die letzten zwei Kilometer geht es wieder kräftig begab nach Saugues. Das Quartier vermittelt uns heute das Verkehrsbüro, ein Chambre d’Hôte am Ende des Ortes.

Ach ja, Karl unser radelnder Steirer wartet bereits auf uns auf der Terasse eines kleinen Hotels. Traurig berichtet er uns, dass er morgen seine Reise abbrechen wird. Die Strapazen werden ihm jetzt doch zu groß. Seinen und den Rücktransport seines Fahrrades zum nächsten Bahnhof in Le Puy hat er bereits organisiert. Gemeinsam sitzen wir noch beim Abendessen in seinem Hotel und verabschieden uns. Wir sind uns aber sicher, dass wir uns wieder treffen, sei es in Innsbruck, wo er heute lebt oder in Lissabon.

Strecke 26,5 km

4 Gedanken zu „Tag 39 (26) Saint Privat d’Allier – Saugues“

  1. Liebe Roswitha, lieber Wolfgang, wenn ihr so weitermacht, geht ihr demnächst zu Fuß nach Lissabon usw.!!!!!! Ganz liebe Grüße Christel und Walti

  2. Alles Gute zum Vatertag, lieber Wolfgang, wir sind stolz auf dich. Du siehst etwas abgemagert aus, bekommst du nicht genug zu essen.

    Es grüßen dich deine Schwiegersöhne

    Johann und Joachim

    1. Vielen Dank für diese lieben Wünsche. Auch wir wünschen Euch beiden alles Gute zum Vatertag.
      Das mit dem Essen kann schon sein. Aber jeden Tag im Schnitt 25 km marschieren, und dies jetzt schon seit 4 Wochen, kann schon Spuren hinterlassen.

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